Donnerstag, 4. Februar 2010

Ein kleines Fischmaerchen...

Nach zwei also eher ruhigen Tagen ging es dann in die Malborough Sounds wo wir uns schon die ganze Zeit drauf gefreut haben. Wir haben von Sebastian, den wir aus Christchurch kennen, einen Tipp fuer ein richtig schoenes Hostel direkt am Kenepuru Sound bekommen. Die Fahrt dahin war ein bisschen lang, heiss und kurvig. Deprimierender weise konnte man das Hostel schon 2 Stunden bevor man angekommen ist von der anderen Seite des Sounds sehen und hat sich die ganze Zeitdarauf gefreut bald da zu sein… Aber auch diese Fahrt hat sich natuerlich mal wieder gelohnt da wir im Hostel erstmal mit koestlichen Brownies begruesst wurden!
Danach ging es ans Abarbeiten unserer To-Do-Liste, die wir uns fuer die naechsten Tage geschrieben hatten. Angefangen habe wir mit Muschel sammeln! Bewaffnet mit Eimer und Gummistiefeln ging es zum Steg wo wir vor die erste Huerde gestellt wurden. Wie sollten wir ueberhaupt ins Wasser kommen wenn der Steg dank Ebbe gefuehlte 2 Meter aus dem Wasser ragt? Aber nach kurzem Ueberlegen sind wir auf die glorreiche Idee gekommen einfach rein zuspringen. Gedacht getan! Schon nach ca. 2 Sekunden sind unsere Gummistiefel mit Wasser vollgelaufen, aber es war ja ein schoener sonniger Sommertag! Mit 10 gruenen Miesmuscheln und 4 Austern im Gepaeck (nur mal so nebenbei ein Asiate aus dem Hostel hat einen ganzen Eimer voll alleine verdrueckt hihi) ging es dann in die Kueche. Da wir gar keine Ahnung hatten wie man Muscheln zubereitet mussten wir uns Hilfe von den Hostelbesitzern holen… Aber es ist gar nicht so schwer. Die Austern haben wir erst mal eingefroren und die Greenshell Mussles musste man fuer 10 Minuten in einem Topf mit ein ganz bisschen Wasser „aufdampfen“. Nach dem oeffnen kam der Schock! Nicht nur das sich komische Schleimfaeden an den Muscheln gebildet hatten, man musste auch noch den Fuss oder was auch immer das ist mit dem sie sich am Stein festhalten rausziehen und dabei hat an genau gesehen was es so alles in einer Muschel zu sehen gibt. Kein sehr schoener Anblick… aber wir waren entschlossener Sache!
Wir haben sie dann mit ganz viel Knoblauch in Tomatensosse angebraten und eine Art Paellapfanne daraus gemacht. Sehr koestlich!!!
Am naechsten Tag haben wir mal wieder den lieben langen Tag am Strand gelegen und unsere mittlerweile braunen Baeuche in die Sonne gestreckt. Frueh am naechsten Morgen ging es dann auf unser grosses Abenteuer… wir sind Fischen gegangen!!!
Mit Angelruten, einem Ruderboot und aehm ekligen Oktopusfischkoeder (eingefroren sieht es gar nicht so schlimm aus, taut das Zeug aber langsam auf wird es immer schleimiger, matschiger und zerfaellt in viele kleine Aermchen brrr), ging es zu zweit raus auf den Kenepuru Sound. Und dort haetten wir eigentlich schon auf die Idee kommen koennen, dass Angeln doch nicht ganz so lustig, entspannend und sorgenfrei ist, wie wir uns das eigentlich vorgestellt hatten. Denn schon das Ankerwerfen erwies sich als super unheimlich, als die Kette immer tiefer und tiefer ins Wasser glitt, ohne dass der Anker irgendwie am Grund ankommen sollte. Deshalb haben wir ihn auch wieder ganz schnell rausgezogen! :D und das Boot an einer Boje festgeknotet (natuerlich ganz professionell mit palsteg..) An einer Boje also befestigt, seicht im Wasser hin und herschunkeld zueckten wir dann also unsere Ruten bzw den Oktopus, den wir dann an unseren Haken befestigten. Auch hier stelte sich wieder die Frage, wiiie weit man nun genau den Haken ins Wasser gleiten laesst, weil das Wasser ja wie gesagt ziemlich tief war und uns das alles irgendwie zu unheimlich war (echt, haette uns jemand gesehen…:D) Jedenfalls sassen wir dann da in unseren Schwimmwesten, jeder mit einer Angel plus Koeder ausgestattet und waren noch nicht mal in die bequemste Angelhaltung gerutscht, als es auf einmal schon an Hennies Angel zuckte. AH! Das war auch so ziemlich genau unsere Reaktion auf dieses zucken und zippeln, irgendwie hatten wir uns vorher naemlich nicht ganz so ausfuehrlich darueber Gedanken gemacht, was genau wir tun wuerden wenn wir tatsaechlich etwas an der Angel haetten…Schon wieder ein wenig beaengstigt zog Hennie ihre Angel ein, ohne wirklich zu wissen, was uns da erwarten soll…und es war…ein klitzekleines Fischchen. AH! Goodie, der Haken steckte auch irgendwo im Fischhals drin, sodass man ihn auch nicht einfach haette herausholen koennen, sodass wir kurerhand die Leine durchschnitten und den Fisch zurueck ins Wasser warfen..und da wurden wir zum ersten Mal zu Fischmoerdern, den das Fischchen war tot. Voellig entnervt und mit schlechtem Gewissen, beschlossen wir nur noch eine Angel auszuwerfen, hatten aber eigentlich schon gar keine Lust mehr. Und prompt zippte es schon wieder an der Angel –Anfaengerglueck! Und diesmal war es kein kleines Fischchen. Sondern ein recht grosser und vor allem ziemlich huebscher Snapper, der dort an Ann Kris Leine baumelte. Nach einem klitzekleinen Nervenzusammenbruch und dem missglueckten Versuch, den Fisch einfach in den Eimer zu stecken, ohne ihn umbringen zu muessen, sollten wir also schon wieder zu Fischmoerdern werden…
Aber er war lecker! Und hat uns ausserdem ziiemlichen Neid und Respekt von unseren Hostelmitbewohnern eingebracht (Anfaengerglueck haha jaja blalba). Und dennoch, Angeln ist gruselig und nicht cool, es sei denn man hat jemanden dabei, der einem hinterher den Fisch toetet. Und die Moral von der Geschicht, geht niemals Angeln alleine, ahnungslos und vollkommen unvorbereitet, nicht!
Natuerlich sollte das nicht alles sein was uns auf unserer aufregenden Reise in die Malborough Sounds passieren sollte… denn wir waeren ja nicht wir wenn wir nich wenigstens ein kleines Problemchen mit unserem Auto haetten, was man in diesem fall leider nicht mit einem Becherchen loesen konnte. Unser Reifen war platt! Aber zum Glueck hatten wir keinen Reservereifen dabei, weil den haetten wir sowieso nicht wechseln koennen hihi
Also haben wir mal wieder bei unseren Freunden vom ADAC angerufen, die uns aber leider wegen dem fehlenden Reservereifen nicht helfen wollten. Also musste Peter ran! Er hat uns dann jemanden organisiert der uns abholen sollte und so ca. in einer Stunde vorbeikommen sollte.
Nach fuenf Stunden (die wir damit zubrachten total relaxt das Planspiel fuer Fornsbach zu planen) kam dann Brian, der uns einen schicken secondhand Reifen, der schon mehrfach geflickt worden war einbaute, mit der Bitte so schnell wie moeglich nach Christchurch zu fahren um einen richtigen Reifen zu bekommen. Immerhin sind wir abend noch an unser Ziel gekommen und haben zwar leider die geplante Weinprobe in Blenheim verpasst, aber die koennen wir auch bei Annette und Susanne in der Pfalz nachholen J
(Und uns ist der Tuergriff abgebrochen, aber pssst das haben wir keinem verraten)

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Zwei,
    wenn ich das so lese mit dem Muscheln Sammeln, Zubereiten und Essen, dann muss ich sagen: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
    Keine 250 km vor Euren Haustüren, im Ostfriesischen Wattenmeer, gibt es zuhauf Miesmuscheln und insbesondere Pazifische Austern (hereingetragen durch den internationalen Schiffsverkehr, von den Ökologen gar nicht gemocht), die lecker schmecken.
    Zubereitung: nach dem Sammeln einige Stunden im Eimer im Salzwasser "ruhen" lassen, damit der Sand aus den Muscheln gespült wird. Bei Bedarf von den Miesmuscheln die anhängenden "Bärte" grob entfernen. Dann die geschlossenen (!) Miesmucheln wenige Minuten in einer minimalem Menge Meerwasser (eher im eigenen Saft) kochen lassen, aus den spontan geöffneten Muscheln das Muschelfleich mit einem separat zubereitetetn (z.B. Aioli-) Dip verzehren. - Die Austern liegen meist in großen Klumpen vor und sind ziemlich unansehnlich, sie werden nur grob äußerlich gereinigt, dann in etwas mehr Meerwasser mehrere Minuten gekocht, wiederum wird dann aus den geöffneten Austern das Fleisch mit einer entsprechenden Soße verzehrt - köstlich! (Kann aber einsam machen, in Abhängigkeit von der gewählten Menge Knoblauch).
    Rohe Austern direkt aus dem Watt zu essen, wird schwer fallen, da sie in den Konglomeraten ziemlich unhandlich sind und man ja auch sein Austernbesteck nicht immer dabei hat.
    So, habe ich Euch Appetit auf heimische Regionen gemacht? Ich freue mich auf Eure baldige Wiederkunft.
    AKV

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